Unser Verein – unsere Historie
Der Komet des Westens
Am 14. September 1912 trafen sich 40 Jünglinge und Männer des evg. und kath. Jünglingsvereins Sodingen und gründeten den Sportverein Sodingen 1912. Nach kurzer Zeit erwarben sie ein großflächiges Grundstück auf Pachtbasis, dass sie in Eigenleistung herrichteten, traten dann dem Westdeutschen Spielerverband bei und am 1913 waren sie auf Punktejagt.
Die „große Zeit“
Im Jahr 1941 gelang dem SV Sodingen der Aufstieg in die Bezirksklasse. 1947 wurde der Verein Meister der Bezirksklasse, doch der Aufstieg in die Landesliga scheiterte, unter anderem aufgrund eines Patzers gegen den SC Hörde in der Aufstiegsrunde. Jedoch gelang 1949 der Aufstieg in die Landesliga, damals die höchste Amateurliga. Im Jahr 1950 erreichte der Verein den zweiten Platz in der Landesliga und stieg in die 2. Liga West auf, womit die Ära der Vertragsspieler in Sodingen begann. Zum vierzigjährigen Bestehen gelang 1952 der Aufstieg in die Oberliga West – die höchste Spielklasse. Spieler wie Siegfried Geesmann, Alfred Schmidt, „Hännes“ Adamik und Leo Konopczynski prägten diese Mannschaft und waren seit 1949 an jedem Aufstieg beteiligt. Dieser steile Aufstieg verlieh dem Verein den Beinamen „Komet des Westens“. Die Mannschaft spielte einen kompromisslosen Kick-and-Rush-Stil, gepaart mit unermüdlichem Einsatz aller Spieler und verfügte dabei über technische Fähigkeiten, was den Bundestrainer Sepp Herberger veranlasste zu sagen, dass Sodingen „die einzige deutsche Elf sei, die englisch spielt“.
Am Ende der Saison 1954/55 belegte die Mannschaft unter Trainer Ludwig Tretter den 2. Platz in der Oberliga West und qualifizierte sich damit für die Endrunde der Deutschen Meisterschaft. Sie besiegten zunächst den SSV Reutlingen 05 mit 3:0 und trafen dann in den Gruppenspielen auf den 1. FC Kaiserslautern, den Hamburger SV und Viktoria 89 Berlin. Die einzige Niederlage gab es gegen Hamburg, aber das Unentschieden gegen Kaiserslautern sorgte dafür, dass letzterer ins Endspiel einzog.
Besonders das Heimspiel gegen Kaiserslautern am 22. Mai 1955 zeigte, wie stark die Unterstützung für den Verein war. Das Spiel wurde in die Schalker Glückauf-Kampfbahn verlegt, wo chaotische Zustände herrschten, da etwa 80.000 Menschen in das 40.000 Plätze fassende Stadion drängten. Letztendlich fanden etwa 55.000 Zuschauer Einlass, und das Spiel musste mehrmals unterbrochen werden, da die Zuschauermassen das Spielfeld überfluteten.
Volles Haus
30.000 und mehr Zuschauer strömten ins Glück-Auf-Stadion, als der SV Sodingen in der Oberliga West gegen berühmte Vereine wie FC Schalke 04, Borussia Dortmund oder 1.FC Köln spielte.
Nach Abschluss der Runde war Sodingen mit 7:5 Punkten achtbarer Gruppendritter geworden. In der Folgesaison erreichte der SV Sodingen erneut einen einstelligen Tabellenplatz und blieb aktiv.
In dieser Zeit war Sodingen auch die erste westdeutsche Mannschaft, die nach dem Krieg in der DDR zu Freundschaftsspielen antrat. Es gab auch Spiele in anderen Ländern wie Tunis, Enschede und Eindhoven. Der SV Sodingen spielte auch ein torloses Freundschaftsspiel gegen den FC Everton im Goodison Park und empfing Sheffield United im heimischen Glück-Auf-Stadion.
1956/57 entging man dem Abstieg nur knapp: wegen unerlaubter Zahlungen an die Spieler wurden dem SV Sodingen sechs Punkte abgezogen. Der Verein hatte seinen Zenit überschritten und jedes Jahr verließen Leistungsträger den Verein. Bis 1962 gelang es dem SVS noch, sich im Vertragsspielerfußball zu halten, aber auf Dauer war die Mannschaft nicht mehr konkurrenzfähig.
Von 1962 bis 1987: Niedergang und Neubeginn
Nach dem Abstieg aus der Oberliga 1962 folgte ein Jahr später der Abstieg in die Verbandsliga, da sich der SVS als Neunter der Zweiten Liga West nicht für die neugeschaffene Regionalliga West qualifizierte. Ein Jahr später, 1964, bedeutete eine Niederlage den Sturz in die Landesliga. Der Niedergang des Vereins ging einher mit dem der heimischen Zeche Mont Centis, die 1967 und 1973 mit benachbarten Zechen zusammengelegt und 1978 stillgelegt wurde. Sie konnte daher den SVS nicht mehr unterstützen und der Verein hatte kein Geld, um gute Spieler zu halten.
Dem Abstieg in die Bezirksliga 1967 wäre um ein Haar sogar der Sturz in die Kreisliga 1973 gefolgt – erst in einer Abstiegsrunde konnte die Mannschaft sich retten. In den Folgejahren gehörte Sodingen wieder zu den Spitzenteams der Bezirksliga, schaffte aber erst 1981 die Rückkehr in die Landesliga. Zwei Jahre später scheiterte der Verbandsliga-Aufstieg gegen die Amateure von Borussia Dortmund. In dieser Verbandsliga ist Sodingen bis heute aktiv.
Seit 1987:
Zum Saisonbeginn 1987/1988 startete der SV Sodingen mit einer neuformierten Mannschaft, die überwiegend aus jungen Spielern bestand. Nach dem Verbandsligaaufstieg 1985 hatte sich der Verein in der ersten Saison im oberen Tabellendrittel platziert. Zur Saison 1986/1987 peilte der SVS sogar den Aufstieg in die Oberliga an, was jedoch nicht gelang.
In den frühen 1990er Jahren etablierte sich der SV Sodingen in der Verbandsliga. Nach einigen Jahren im Mittelfeld der Tabelle stieg der Verein 1998 ab. Der direkte Wiederaufstieg misslang, und es folgten Jahre des Auf und Ab in den unteren Ligen. Erst 2019 gelang der Aufstieg in die Westfalenliga.
Die Geschichte des SV Sodingen wurde 2012 in einem Buch gewürdigt. Die erfolgreiche Jubiläumsfeier fand unter großer Resonanz statt. Bis heute spielt der Verein eine aktive Rolle im Fußballgeschehen.
Aufwärts zum Triumph in Herne
Tradition NEU beleben! Vor 75 Jahren Oberliga – da wolln wa wieder hin!
Der SV Sodingen möchte sich neu aufstellen, mehr machen und wieder Erfolgreich werden.